
Was geschieht im Primärregenwald auf Borneo?
Hintergrund
Im malaysischen Bundesstaat Sarawak wird einer der letzten Primärregenwälder Südostasiens zerstört. Auf einer Fläche von 170'000 Hektar werden nach unseren Recherchen monatlich mindestens 4’000 Tonnen Tropenholz aus dem Dorf Ba Data Bila abtransportiert. Der geschätzte Marktwert: über 2,1 Millionen US-Dollar pro Monat.
Das Abholzungsgebiet liegt im geschützten Wald Suling Sela’an, einem ausgewiesenen Biodiversitäts-Hotspot. Besonders alarmierend: Ein Großteil der Abholzungen findet in der Kernzone des vorgesehenen Baram Peace Park-Gebiets statt – inmitten eines der letzten intakten Primärregenwälder der Welt.

Karte: Abholzungsaktivitäten (rot) im Baram Peace Park-Gebiet um Ba Data Bila
Wer steckt dahinter?
Verantwortlich ist die Firma Borneoland Timber Resources («Borneoland»), geleitet vom einflussreichen Holzmagnaten Hii King Chiong. Die Abholzungslizenz wurde von der Regierung Sarawaks hinter verschlossenen Türen vergeben – ohne Umweltverträglichkeitsprüfung und ohne Einbezug der umliegenden indigenen Gemeinden.
Laut lokalen Quellen liefert Borneoland das Holz an den Konzern Shin Yang Group. Einer der Hauptabnehmer der Shin Yang-Holzprodukte ist Japan. Weitere Abnehmer sind Europa und die USA. Shin Yang reagierte nicht auf eine Anfrage zum Thema.

Bild: Die malaysische Firma Shin Yang liefert nach Japan, Europa und die USA
Die indigenen Penan leisten Widerstand
Die indigene Gemeinschaft der Penan im Baram-Gebiet ist besonders betroffen. Bewohnerinnen und Bewohner, die mit der Abholzung nicht einverstanden sind, werden vertrieben und ignoriert.
Sie leben vom Wald als Lebensgrundlage. Unsere Penan-Partner berichten von einer erschreckenden Geschwindigkeit der Zerstörung, respektlosen Eingriffen in ihr angestammtes Land – ihr Zuhause – und der massiven Vernichtung ihres Waldes.
Trotz zahlreicher Beschwerden und einer Klage vor Gericht schreitet die Abholzung ungehindert voran.

Bild: Die Dörfer im Baram-Gebiet wollen ihren Wald schützen
Der Kampf der Penan
Die Penan kämpfen mit bewundernswertem Mut gegen die Zerstörung ihres Lebensraums:
- Sie haben Strassenblockaden errichtet, die immer wieder zerstört wurden.
- Sie reichten Protest- und Beschwerdebriefe bei der Regierung, bei Borneoland und bei der Menschenrechtskommission ein.
- Eine lokale Petition mit 500 Unterschriften wurde eingereicht – und ignoriert.
- Schliesslich haben sie Klage beim Obersten Gericht von Sabah und Sarawak eingereicht. Das Verfahren läuft noch.

Bild: Blockade im Baram-Gebiet
Darum braucht es Dich:
- Die fehlende Transparenz und das systematische Übergehen der Stimmen der Betroffenen muss endlich ein Ende haben. Die Penan brauchen unsere Solidarität – jetzt.
- Die letzten Urwälder von Borneo müssen geschützt werden.
Der Bruno Manser Fonds unterstützt die Penan in jedem Schritt ihres Widerstands gegen die illegale Abholzung. Doch dafür brauchen wir auch Deine Mithilfe.
Unterzeichne jetzt unsere Petition – und unterstütze die Kampagne mit einer Spende.